Dido and AeneasHenry Purcell |
Hochschule für Musik und Theater | 19. Oktober 2024 |
Musikalische Leitung | Kristin von der Goltz |
Regie | Waltraud Lehner, Paulina Platzer |
Kostüme | Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt |
Licht | Pit Schultheiss |
Dido | Laura Hemingway, Maria van Hoof |
Belinda | Jasmin Binde, Anna Krikheli |
Second woman | Ralitsa Bogdanova, Antonia Modes |
Aeneas | Johannes Eder, Moritz Külbs |
A Sorceress | Lukas Mayr, Tatsuki Sakamoto |
First witch | Lena Kühn, Olga Surikova |
Second witch | Madeleine Maier, Lilith Schart |
First sailor | Sören Decker, Bálint Szabó-Veress |
A spirit | Florian Eschelmüller, Justus Rüll |
Nur über meine Leiche.
Dido liebt Aeneas und Aeneas liebt Dido, Aeneas verlässt Dido und Dido bringt sich um, oder?
Im berühmten Lamento “when I am laid in earth“ kulminiert die Verzweiflung der phönizischen Prinzessin über den Liebesverrat des trojanischen Prinzen in Henry Purcells 1688/1989 uraufgeführtem erstem englischen Musiktheater „Dido and Aeneas“ nach dem Libretto von Nahum Tate basierend auf Vergils „Aeneis“.
Nach der Schlacht um Troja landet der vielbeschäftigte Held auf der Durchreise in Karthago, wo die große Liebe zwischen Prinz und Prinzessin entbrennt. Bald jedoch will Aeneas auf Geheiß der Götter pflichtbewusst aufbrechen, um nach Italien zu segeln, weitere Abenteuer zu erleben und schließlich Rom zu gründen. Als er die überstürzte Abreise seiner Geliebten erklären und sich verabschieden will, kommt es zum Zerwürfnis, der Held zieht weiter und die Prinzessin nimmt sich das Leben.
„Der Tod einer schönen Frau ist“ nach Edgar Ellen Poe „ohne Zweifel das poetischste Thema der Welt“ - zumindest aus männlicher Perspektive. Das Musiktheater im Reaktor 2024 nimmt das klassische Opern-Narrativ von Liebe, Verrat und Tod von Purcells einziger Oper ins Visier.
In enger Zusammenarbeit mit Ali Nikrang, Professor für Künstliche Intelligenz und Musikalische Kreation der HMTM, entstehen zusätzlich verschiedene KI – generierte Fassungen von Didos tragischen Schluss-Lamento, die mehrfach im Stück von verschiedenen Protagonist*innen und dem Madrigalchor gesungen werden: Weiblichkeit, Tod und Ästhetik erscheinen so in neuem Licht.
In Kooperation mit dem Institut für Historische Aufführungspraxis, dem Madrigalchor unter der Leitung von Martin Steidler, Ali Nikrang und den Kompositions-Klassen von Moritz Eggert und Jan Müller-Wieland vom Institut für Neue Musik, Komposition und Dirigieren.