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Uraufführung nimmersatt
Münchner Biennale - Festival für Neues Musiktheater
Fressen oder gefressen werden? Die immersive Musiktheaterurauffu?hrung „nimmersatt“ lädt das Publikum ein, sich mittels virtual reality und Live-Performance auf eine politische Abenteuerreise durch den menschengemachten Nahrungskreislauf zu begeben.
Henry Purcell: Dido and Aeneas
Nur über meine Leiche.
Dido liebt Aeneas und Aeneas liebt Dido, Aeneas verlässt Dido und Dido bringt sich um, oder?
Im berühmten Lamento “when I am laid in earth“ kulminiert die Verzweiflung der phönizischen Prinzessin über den Liebesverrat des trojanischen Prinzen in Henry Purcells 1688/1989 uraufgeführtem erstem englischen Musiktheater „Dido and Aeneas“ nach dem Libretto von Nahum Tate basierend auf Vergils „Aeneis“.
Nach der Schlacht um Troja landet der vielbeschäftigte Held auf der Durchreise in Karthago, wo die große Liebe zwischen Prinz und Prinzessin entbrennt. Bald jedoch will Aeneas auf Geheiß der Götter pflichtbewusst aufbrechen, um nach Italien zu segeln und weitere Abenteuer zu erleben. Als er die überstürzte Abreise seiner Geliebten erklären und sich verabschieden will, kommt es zum Zerwürfnis, der Held zieht weiter und die Prinzessin nimmt sich das Leben.
„Der Tod einer schönen Frau ist“ nach Edgar Ellen Poe „ohne Zweifel das poetischste Thema der Welt“ - zumindest aus männlicher Perspektive. Das Musiktheater im Reaktor 2024 nimmt das klassische Opern-Narrativ von Liebe, Verrat und Tod von Purcells einziger Oper ins Visier.
In Zusammenarbeit mit Ali Nikrang, Professor für Künstliche Intelligenz und Musikalische Kreation der HMTM, entstehen zusätzlich verschiedene KI – generierte Fassungen von Didos tragischen Schluss-Lamento, die mehrfach im Stück von verschiedenen Protagonist*innen gesungen werden: Weiblichkeit, Tod und Ästhetik erscheinen so in neuem Licht.
Musikalische Leitung: Kristin von der Goltz
Inszenierung und Bühne: Waltraud Lehner und Paulina Platzer
Kostüme: Claudia Karfpinger und Katharina Schmidt
Licht: Pit Schultheiss
Künstlerische Produktionsleitung: Alexandra Hermentin
Premiere: Oktober 2024, Reaktorhalle
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Historische Aufführungspraxis, dem Madrigalchor unter der Leitung von Martin Steidler, Ali Nikrang und den Kompositions-Klassen von Moritz Eggert und Jan Müller-Wieland vom Institut für Neue Musik, Komposition und Dirigieren.